Hüftgürtel in Eigenproduktion Teil 2

Nach dem ich mein Mumienkostüm einige male zum Auftritt anhatte, stellte ich fest: es wäre besser, wenn noch ein kleines Detail da wäre.
Und so kam es, dass ich mich wieder einmal hinsetzte und noch eine Ergänzung zu diesem an sich schon fertigem Kostüm nähte.
Mumie noch ohne Hüftgürtel Im Lager befanden sich noch dunkelblauer Samt und was noch wichtiger war, die hellblauen Perlen, genau im richtigen Farbton zum hellblauen Grundstoff des Muienkosünmes passend. Deshalb beschloß ich, den Gürtel genau in den entgegengesetzten Farben hellblau auf dunkelblau zu arbeiten.
Welches Muster auf den Gürtel bringen? Es sollte wieder die Wickeloptik vom Mumienkostüm werden. Aber gehen wir der Reihenfolge nach vor. Einige grundsätzliche Arbeitsschritte können im vorangegangenem Baselprojekt schon nachgelesen werden. Deshalb lasse ich die Beschreibung dieser Arbeitsschritte hier weg und komme gleich zu denen, die bei diesem Projekt (nach meiner unamßgeblichen Meinung) interessant sind. 1. zuschneiden,
2. umsäumen, schaue hier nach und dann wieder auf diese Seite klicken, um weiter zu arbeiten.
3. den Rand besticken,
4. das Muster mit Schneiderkreide vorzeichnen,
5. das Muster mit einem Heftfaden vorsticken,
6. das Muster endgültig mit den Perlen nachsticken,
7. die Fransen an das Tuch anbringen,
8. und als letztes: das Tuch tragen und im Tanz genießen
Hier sehen wir die Randbestickung(3.). Gürtel umsäumt Heftfaden Ich zeichnete das Muster mit Schneiderkreide vor (4). Dieses hatte den Vorteil, evt. falsch eingezeichnete Linien noch korrigieren zu können. Glaubt mir, es war nötig, immer wieder nach zu sehen, ob alles nach Wunsch eingezeichent war.
Schneiderkreide hat aber auch den Nachteil, nicht ewig auf dem Stoff zu bleiben.
Weil ich beim Sticken immer wieder den Stoff knickte und mit den Händen die Keide wegrieb, muße ich die vorgezeichenten Spuren sichern.
Auf die erneut eingezeichneten Linien stickte ich deshalb einen einfachen in diesem Fall hellen Hilfsfaden(5.), an dem ich mich nun stabil orientieren konnte.
Bis hier hin war war noch nicht viel Zeit investiert, im Verhältnis zu meinen sonstigen Bastelarbeiten.
Aber ab jetzt, hieß es wieder mit Geduld und Gleichmut die Stickarbeiten aus zu führen.(6) aufgesticktes  Wickelmuster
Nun kam die Fransenbastelei (7) dran.
Um es mir ein wenig leichter zu machen, arbeitete ich auch hier wieder mit der "Referenzfranse".
Was das ist? Ganz einfach: 1 Franse, an der sich alle anderen Fransen messen und vergleichen lassen müssen. Referenzfranse
Franse auf Linieal Die Referenzfranse schlage ich meistens in durchsichtiges Klebeband ein.
So bleibt sie stabil in ihrer Form, kann nicht schnuddlig dreckig werden und ist fast unendlich oft als Vergleichsobjekt zu nutzen.
Wie stelle ich die einzelene, quasi gemeine Franse her?
a) beide Fadenenden verknoten
b) 1 Perle auffädeln
c) die Nadel samt Faden einmal durch die Schlinge zwischen Perle und Knoten rückführen
Knoten und die erste Perle
Nun die Perlen auffädeln, so viele wie gebraucht werden. Wenn ich die Anzahl der Perlen nicht jedes mal nachzähen will, halte ich die aufgefädelten Perlen vergleichend an meine "Referenzfranse", zulang korrigiere gegebenenfalls (mal habe ich zu wenig, mal zu viele Perlen aufgefädelt). passende Länge Endlich, jetzt sticke ich die Franse an die für sie vorbestimmte Stelle. siehe rechts. exakt ansticken
Hier gibt es einige kleine Tücken zu beachten.
1. Den Faden richtig straff ziehen. Auf dem Bild oben ist die linke Franse noch nicht richtig straff.
2. Den richtigen Abstand zwischen den Fransen beachten. Hier entscheidetet sich die Dichte der Fransen. Bei Einzelfransen in größerem Abstand kann es manchmal zu Verknotungen geben.
Deshalb hatte ich beim Hüftgürtel des Mulicolour orangem Kostüm neu "verfransen" müssen.
siehe dort und vergleiche die Bilder der ersten Zeile mit späteren Aufnahmen des Kostüms
3. Den Faden zuverlässig verknoten. Ich habe das auf der Rückseite des Tuches getan. Keiner kann die Knoten sehen und ich knüpfe mindestens 3 Knoten. Das jedoch ist immer von der Länge und dem Gewicht der Franse abhängig.
Jeder weiß, wie ärgerlich es sein kann, wenn eine Franse aufgeht.
Das will ich auf jeden Fall verhindern und deshlab mache ich mir ja die ganze Arbeit. Also hier auf keinen Fall mit straffen Knoten geizen!!!. Knoten auf der Rückseite
Als nun nach tagelanger Arbeit das Anknüpfen der Fransen geschafft war, konnte ich mit den Tragen des neuen Hüfttuchens im Training beginnen und dann erhielt es seinen ihm gebührenden Platz auf dem Mumienkostüm, wofür es ja geschaffen worden war. erste Anprobe
Mumie von links Mumie von vorn Auch hier wünsche ich allen viel Spaß beim nachareiten und maximale Tanzerfolge mit dem eigenen Hüfttuch.
Eure Intchi

Mai 2008
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